einige Begriffe aus dem Desktop-Publishing
A-C: Bézier-Kurve, CMYK
D-F: DTP, Farbdarstellung, Farbseparation
G-P: Indesign, Photoshop, Preflight
Q-Z: Raster, RGB, Rastergrafik, Vektorgrafik
Bézier Kurve
Die Bézier-Kurve (benannt nach dem französischen Mathematiker Bézier) ist grundsätzlich das wichtigste grafische Element, weil fast alle Formen und Zeichenumrisse aus Bézier-Segmenten zusammengesetzt werden können.
Die Kurven dienen u.a. dazu, die Konturen von Buchstaben zu beschreiben (Schriften).
CMYK
Das CMYK-Farbmodell ist ein generatives Farbmodell, d.h. es beschreibt die technischen Mischverhältnisse seiner vier Grundfarben unabhängig davon, welche Grundfarben (Farbvalenzen) letztlich verwendet werden. Um möglichst gute und einheitliche Druckergebnisse zu erzeugen, gibt es aber verschiedene Normen.
Mögliche Werte liegen von 0% bis 100% für jede der vier einzelnen Farben. Dabei steht 0% für unbedruckt und 100% für eine Volltonfläche. Durch „Mischen“ der Farben entsteht der Farbraum.
Die Druckfarbe Schwarz ist nötig, weil der Zusammendruck der drei anderen Farben zwar theoretisch (subtraktives Farbmodell), aber nicht praktisch ein ausreichendes Schwarz ergibt. Die im Druck verwendeten Cyan-, Magenta- und Gelb-Pigmente sind nicht in der dazu erforderlichen Reinheit (Optimalfarbe) herstellbar bzw. wäre eine weitere Optimierung unwirtschaftlich.
Andererseits ist das Schwarz für den Unbuntaufbau eines Bildes unbedingt nötig. Es wird bei der Separation des Bildes bestimmt um zu vermeiden, dass zu viele Farben übereinander gedruckt werden müssen.
Industrieller Farbdruck mit CMYK-Farben wird Druck nach Euroskala genannt, weil er sich farblich an der ehemaligen Europaskala orientiert. Diese Bezeichnung ist umgangssprachlich (vor allem in den USA als Euroscale) für den europäischen Offsetdruck gebraucht. Die Euroskala ist aber keine korrekte Norm, die korrekte Bezeichnung lautet ISO-Skala. Die zugehörige Normierung ISO 2846 definiert für Farblieferanten die Eigenschaften dieser Farben. In der ISO 12647-2 ist die Farbwirkung dieser Druckfarben auf unterschiedlichen Druckpapieren beschrieben. Zur praktischen Anwendung dieser Norm existieren ICC-Profile, beispielsweise „ISO Coated sb“ für den Druck auf gestrichenen Papieren.
Auch Tintenstrahldrucker und Tintendrucker arbeiten meist mit CMYK-Farben. Viele Geräte weisen jedoch zusätzlich noch weitere Tinten auf: Durch eine oder mehrere hellere Abstufungen von Magenta und Cyan oder auch durch Grautöne wird das Streuraster des Druckers in hellen Farbmischungen weniger wahrgenommen. Zusätzliche Tinten Grün, Rot, Orange und/oder Blau erweitern den druckbaren Farbumfang, den sogenannten Gamut des Druckers.
DTP
Abkürzung für Desktop Publishing, englisch für Publizieren vom Schreibtisch aus, ist das rechnergestützte Setzen hochwertiger Dokumente, die aus Texten und Bildern bestehen und später als Publikationen, wie zum Beispiel Broschüren, Magazine, Bücher oder Kataloge ihre Verwendung finden. Im Mittelpunkt des DTP steht ein Desktop-Computer, Software für die Erstellung des Layouts und ein Drucker zur Ausgabe.
Der Begriff entstammt dem Vergleich zu den herkömmlichen Technologien zur Printmedien- bzw. Druckvorlagenerstellung, die meist aus mehreren aufeinanderfolgenden fotografischen Arbeitsschritten bestehen. Seit etwa 1992 werden Printprodukte fast ausschließlich im Rahmen von DTP produziert. Die fotografischen Techniken der Druckvorstufe sind zwischenzeitlich fast vollständig durch digitale Verfahren des DTP verdrängt worden.
Mindestkonfiguration eines DTP-Arbeitsplatzes ist ein Computer (zum Beispiel PC oder Apple Macintosh) mit Großbildschirm (z. B. 19 Zoll-Diagonale) als Erfassungsgerät, (gegebenenfalls) ein Tisch-Scanner zur Reproduktion von Grafiken und Bildvorlagen, die entsprechende Software und ein Drucker, in der Regel zum Ausdrucken von Korrekturbelegen.
Farbdarstellung
In der Computertechnik wird häufig jeweils ein Byte für einen Farbanteil verwendet. Der Wertebereich jeder einzelnen Farbe reicht von 0 bis 255, wobei 0 für die geringste und 255 für die höchste Intensität steht. Folglich können für jede Farbe 256 Abstufungen angegeben werden. Es können also 256*256*256 = 16.777.216 unterschiedliche Farben dargestellt werden. Diese Darstellung wird auch als True Color bezeichnet. Seit Mitte der 1990er Jahre können Grafikkarten True Color darstellen.
Die Farbbeschreibung im HTML- Code erfolgt im RGB- Farbraum. Die Farben werden in der Form #RRGGBB angegeben. Dabei bezeichnen RR, GG und BB jeweils den Rot-, Grün- und Blauanteil der Farbe in hexadzimaler Schreibweise. Die Werte können folglich von hexadezimal 00 (=0 dez.) bis FF (=255 dez.) variieren.
Bei digitalen Bilddaten eignet sich der RGB- Farbraum ausschließlich für die Darstellung am Bildschirm. Bilddaten, die für den professionellen Druck (z.B. Offsetdruck, Siebdruck, Digitaldruck) genutzt werden sollen, müssen mit dem CMYK- Farbmodell aufgebaut sein.
Die Definition einer Farbe durch drei Farbwerte kann die falsche Erwartung wecken, eine Farbe sei dadurch in ihrer Wahrnehmung absolut bestimmt. Tatsächlich ist die Farbwirkung einer numerisch bestimmten RGB-Farbe abhängig vom jeweiligen technischen System, das diese Farbe wiedergibt oder aufnimmt. Die Farbwerte 100 % Rot, 50 % Grün und 0 % Blau ergeben zwar stets ein Orange, dieses Orange kann aber auf verschiedenen Wiedergabegeräten (z.B. CRT und TFT) sehr unterschiedlich aussehen.
Um vorhersagbare Farben in RGB-Systemen zu erhalten, ist der Einsatz von Farbkorrektur nötig. Hierbei finden Farbprofile Verwendung, die das Aussehen der Farben beschreiben und damit für verschiedene Geräte umrechenbar machen. Typische Farbprofile für RGB sind sRGB (small RGB) für allgemeine Computerperipherie wie Monitore und Digitalkameras und ECI-RGB für den Einsatz im grafischen Gewerbe (z.B. professionelle Bildbearbeitung).
R + G = gelb G + B = cyan B + R = magenta
R + G + B = weiß keine Farbe = schwarz
Farbseparation
Unterschiedliche Auslegung des Begriffes: Einmal das Herstellen von Farbauszügen für die vier Durchgänge des Vierfarbdrucks, im Prinzip nach dem CMYK- Farbmodell.
Außerdem ist damit auch die Umrechnung der Bildschirmfarben (RGB) in das CMYK-Modell in Anwenderprogrammen gemeint.
Indesign
1999 auf den Markt gekommen.
InDesign ist ein Layoutprogramm und wurde von Aldus und später Adobe als Konkurrenz zu QuarkXPress entwickelt. InDesign ist der Nachfolger von PageMaker, das nicht mehr weiterentwickelt wird. InDesign sieht auf den ersten Blick aus wie viele Adobe-Programme, da dessen Benutzeroberfläche den anderen Produkten von Adobe Systems, wie z. B. Photoshop oder Illustrator entspricht.
InDesign wird vor allem in Werbeagenturen und von freien Grafikern, bei Prepress-Dienstleistern sowie in Druckereien und Verlagen eingesetzt. Zusammen mit Redaktionssystemen ist es häufig in Kombination mit dem Redaktionswerkzeug und Textprogramm Adobe InCopy in der professionellen Zeitungs- und Zeitschriftenproduktion anzutreffen. Weitere Einsatzbereiche mit oder ohne Redaktionssystem sind Prospekte, Broschüren, Kataloge, Faltblätter, Plakate, Geschäftsdrucksachen, seltener auch PDF-Bildschirmpräsentationen mit eingebundenen Filmen, Flash und Interaktivität, und auch Database-Publishing-Anwendungen.
Preflight
Ein Preflight (engl. „Vorflug“) ist ein softwareseitiges Simulieren des Ausgabeprozesses auf einen Drucker im Druckwesen. Statt eines Hardware-RIPs in einem Drucker oder Belichter übernimmt ein Software-RIP die Verarbeitung der Ausgabedatei und bereitet sie für die Monitoranzeige auf. Mögliche Probleme der Rasterung, Farbseparation oder auch Schrifteinbettung -lizenzverletzungen lassen sich so erkennen, ohne Ausgabematerial zu verbrauchen.
Programme fürs „preflighten“ von „offenen“ Daten:
Als offene Daten werden Dateien aus Desktop-Publishing-Programmen wie beispielsweise InDesign oder QuarkXPress bezeichnet. Diese so genannten DTP-Programme haben bereits eingebaute Preflight-Funktionen. Ein extra Programm heißt FlightCheck.
Photoshop
Adobe Photoshop ist ein kommerzielles Bildbearbeitungsprogramm des US-amerikanischen Softwarehauses Adobe Systems.
Im Bereich der professionellen Bildbearbeitung (Druckvorstufe) ist das Programm Marktführer. Wie die meisten anderen Adobe-Anwendungen ist auch Photoshop für Mac OS und Microsoft Windows verfügbar.
Die Entwicklung von Photoshop begann 1987 durch die Brüder Thomas und John Knoll, aber erst 1990 wurde das Programm zum ersten Mal von Adobe veröffentlicht. Von Beginn an war das Programm dazu gedacht, Bilder zu bearbeiten, die von einem Scanner digitalisiert worden waren. Diese Geräte waren zur damaligen Zeit noch selten und teuer.
Obwohl es hauptsächlich für die Bearbeitung von Bildern zum Zwecke des Drucks entwickelt wurde, erfreute sich Photoshop auch zunehmender Beliebtheit wenn es darum ging, Bilder für das World Wide Web zu produzieren. Neuere Versionen wurden mit einer separaten Anwendung mit Namen ImageReady ausgeliefert, die spezialisierte Werkzeuge für diesen Zweck bietet.
Seit 2003 liegt Photoshop in der Version 8 vor, die von Adobe CS genannt wird, um die Integration mit der Adobe Creative Suite widerzuspiegeln. Seit diesem Update überprüft Photoshop beim Öffnen einer Datei den Inhalt auf bestimmte Merkmale wie sie auf Abbildungen von Banknoten zu finden sind und verhindert jede Weiterverarbeitung.
Der Begriff photoshoppen ist ein Neologismus, den man in etwa mit „ein Bild bearbeiten“ übersetzen kann, unabhängig davon, welches Programm dazu benutzt wird. Adobe wünscht jedoch nicht, dass dieser Begriff verwendet wird, da man eine Unterminierung des Warenzeichens Photoshop befürchtet, wenn es in den allgemeinen Sprachgebrauch eingeht, wie es z. B. Xerox mit deren Namen passiert ist, der in den USA zu einem Synonym für Kopien wurde. Es gibt den Begriff Photoshop inzwischen auch als Nomen, das dann für das bearbeitete Bild steht. Diese Bedeutung wird häufig abwertend gebraucht, um Bilder zu bezeichnen, die heftig nachbearbeitet wurden und daher einen typischen Photoshop-Look haben.
Photoshop wird generell als eines der besten (wenn nicht sogar das beste) Bildbearbeitungsprogramme angesehen. Sein Hauptnachteil ist sein hoher Preis. Daher ist es zwar das möglicherweise beste Programm, jedoch nicht das beliebteste. Diese Tatsache erlaubte es Alternativen wie PhotoLine 32, Paint Shop Pro oder dem Open Source Programm GIMP, ansehnliche Marktanteile zu erobern und zu halten. Um diesen verlorenen Marktanteil nicht aufgeben zu müssen, hat Adobe eine weit weniger teuere Version mit dem Namen Photoshop Elements eingeführt, die eine Low-Cost-Version von Photoshop darstellt, der einige Funktionen fehlen, die ohnehin nur in der professionellen Bildbearbeitung und der Druckvorstufe gebraucht werden. Es ist daher besonders für die Webgestaltung sowie die Nachbearbeitung von Bildern aus Digitalkameras gedacht.
Rastergrafik
Eine Rastergrafik, auch Pixelgrafik (englisch Raster graphics image, Digital image, Bitmap oder Pixmap), ist eine Form der Beschreibung eines Bildes in Form von computerlesbaren Daten. Rastergrafiken bestehen aus einer rasterförmigen Anordnung von so genannten Pixeln (Bildpunkten), denen jeweils eine Farbe zugeordnet ist. Die Hauptmerkmale einer Rastergrafik sind daher die Breite und die Höhe in Pixeln, auch Auflösung genannt, sowie die Farbtiefe.
Die Erzeugung und Bearbeitung von Rastergrafiken fällt in den Bereich der 2D-Computergrafik und Bildbearbeitung. Eine andere Art der Beschreibung von Bildern sind Vektorgrafiken.
Raster
Gitter, dessen Linienabstände sich beliebig einstellen lassen.
RGB
Die Mischung der 3 Farben RGB wird auch als additives Farbmodell bezeichnet. Wir erleben das additive Mischverfahren täglich beispielsweise am Computer: Ein Monitor erzeugt Farben, indem verschiedene Leuchtstoffe zum Leuchten angeregt werden. Jedes Pixel auf dem Bildschirm besteht aus drei unterschiedlichen Leuchtstoffen, die den drei RGB-Farben entsprechen. Auf dem PC-Monitor sind die Pixel sehr klein und können nur mit Hilfe einer Lupe erkannt werden. Auf dem Fernseher allerdings sind sie mit bloßem Auge sichtbar: Zeigt der Fernseher eine weiße Fläche, so leuchten die drei Leuchtstoffe gleichmäßig stark auf. Die roten, grünen und blauen Punkte sind dann sehr gut zu erkennen. Bei einer gelben Fläche leuchten nur die roten und grünen Leuchtstoffe, die blauen sind dunkel. Ein Monitor kann mit nur drei Grundfarben einen Eindruck von Millionen von Farben erzeugen. Das additive Farbmischverfahren wird immer dann angewendet, wenn Licht direkt - ohne Reflexion durch einen Gegenstand - in das Auge gelangen soll.
Vektorgrafik
Eine Vektorgrafik ist aus Linien, Kurven und Flächen aufgebaut, die mit so genannten Vektoren mathematisch genau beschrieben werden können. Den Gegensatz zur Vektorgrafik stellt die Rastergrafik dar.
Mit dem Begriff Vektorgrafikprogramm werden in erster Linie 2D-Programme bezeichnet. Aber auch in 3D-Programmen werden die dreidimensionalen Körper mit Hilfe von Vektoren modelliert. Vektorgrafiken haben gegenüber Rastergrafiken folgende Vorteile: Sie können ohne Qualitätsverlust stufenlos vergrößert, verkleinert, gestaucht und verzerrt werden. Die Dateigröße ist geringer. Die Eigenschaften einzelner Linien, Kurven oder Flächen bleiben erhalten und lassen sich nachträglich ändern. Ein Nachteil gegenüber der Rastergrafik ist der höhere Rechenaufwand bei der Darstellung auf einem Bildschirm oder Drucker, da jedes mit Vektoren beschriebene Bild dabei in eine Rastergrafik umgewandelt werden muss.
Programme, die auf Vektorgrafiken aufsetzen, sind auf der einen Seite CAD-Programme wie AutoCAD, CATIA und ProEngineer, auf der anderen Seite Illustrationsprogramme wie zum Beispiel CorelDraw und Adobe Illustrator.